Fluorkunststoffe – Unverzichtbar für den Green Deal

Frankfurt am Main, 28. Mai 2024. Die Debatte um eine Beschränkung oder ein Verbot von Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) hält an. Aktuell laufen unter anderem die sozioökonomischen Be-wertungen eines möglichen PFAS-Verbots bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Dabei lohnt sich schon jetzt ein genauer Blick auf Fluorpolymere.

Während Umwelt- und Verbraucherschützer umfassende Einschränkun-gen bei PFAS fordern, warnen Industrieverbände und Unternehmen vor den weitreichenden Folgen für zahlreiche Anwendungsfelder, die mit Ver-boten einhergehen würden. „Kein Windrad, kein Energiespeicher, kein E-Auto, keine Halbleiter. PFAS ist kein Thema allein der Chemie, sondern ein Anwendungsthema. Ohne PFAS lassen sich die Schlüsseltechnologien, die es zur klimaneutralen Transformation von Industrie und Gesellschaft braucht, weder produzieren noch betreiben. Damit wären die Umwelt- und Klimaschutzziele des EU-Green Deal nicht erreichbar“, sagt Dr. Michael Schlipf, Sprecher der Fluoropolymergroup im pro-K.

Eine wichtige Unterkategorie von PFAS sind die Fluorpolymere. Sie müssen aufgrund ihrer unterschiedlichen chemischen Struktur und Eigen-schaften als eine eigene Familie innerhalb der breiten PFAS-Gruppe be-trachtet werden, da sie als gesundheitlich unbedenklich gelten und nach OECD-Kriterien als ‚Products of low Concern‘, also als sicher eingestuft sind. Zudem sind Fluorpolymere im Alltag nahezu unersetzlich in zahlreichen geradezu lebenswichtigen Anwendungen.

Gefährdung der europäischen Souveränität

Bei Fluorpolymeren, wie bei Kunststoffen generell gilt: Recycling und Kreis-laufführung sind ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von Polymeren in der Umwelt. „Durch den verantwortungsvollen Einsatz von PFAS und ihr sach-gerechtes Recycling ist die europäische Industrie nicht von Importen bei kritischen Produkten abhängig. Bereits heute existiert für Fluorpolymere ein chemisches Verfahren, das über Upcycling den Produktkreislauf schließen kann“, sagt Dr. Michael Schlipf. Dies sei einmalig in der Welt, so der Sprecher, und in weiteren europäischen Regionen hochskalierbar. Daher sei es umso wichtiger, die Herstellung und das Recycling von Fluor-polymeren in der EU zu sichern. Was ein Verbot von PFAS für die Fluorpolymerproduktion und -verarbeitung bedeutet, zeige die geplante Schließung des Dyneon-Werks im Chemiepark Gendorf. „Der auf dem Tisch liegende Vorschlag, Dyneon vom PFAS-Hersteller zum PFAS-Recycler weiterzuentwickeln, spielt eine entscheidende Rolle, um die Souveränität der europäischen Industrie und die Erreichung des Green Deals zu sichern“, so Dr. Schlipf.

pro-K veröffentlicht White Paper

Die gesamte Chemikaliengruppe der PFAS umfasst mehr als 14.000 Substanzen, von denen lediglich 38 zu den Fluorpolymeren zählen. Um auf ihre Bedeutung für die Industrie sowie ihren Anteil zur Klimaneutralität hinzuweisen, hat die Fluoropolymergroup des pro-K ein White Paper mit den Kerninformationen zum ECHA-Beschränkungsverfahren zu PFAS und Fluorpolymeren veröffentlicht. Neben Basiswissen über Polymere geht das Papier vor allem auf die Kreislaufführung ein und zeigt darüber hinaus, welche Wege andere Länder bei PFAS und Fluorpolymeren beschreiten.

Mehr Infos finden Sie im kostenfreien White Paper: Link zum Download

Über pro-K
Als Trägerverband des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitenden Industrie e.V. (GKV) vertritt der pro-K Industrieverband langlebige Kunststoffprodukte und Mehrwegsysteme e.V. als Spitzenverband die Hersteller von Konsum- und Halbfertigprodukten aus Kunststoff gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Quelle: pro-K Pressemitteilung